ANTIJAGD-TRAINING

Kennst du das? 

Gerade eben war dein Hund noch an deiner Seite aber das Rascheln im Gebüsch war zu verlockend. Seine Neugier ist sofort geweckt und somit verschwindet er auch schnurstracks ins Unterholz. 

Oder ist es eher so, dass du deinen Hund auf den gemeinsamen Spaziergängen immer mal wieder zu Gesicht bekommst, er dann aber gleich wieder den Weg verlässt um sich dem nächsten Kaninchenbau zu widmen?

Wenn du das ändern möchtest, bist du hier genau richtig!

Vorab ein bisschen Theorie...

Jagdverhalten besteht aus verschiedenen Sequenzen:

Orientieren

Fixieren

Beschleichen

Hetzen

Festhalten

Töten/Zerlegen/Fressen

Diese Sequenzen sind züchterisch verändert und je nach Rasse unterschiedlich starkt ausgeprägt. 

Jagdverhalten ist ein selbstbelohnendes Verhalten, d.h. die Belohnung entsteht für den Hund bei Ausführung des Verhaltens! 

Diese Tatsache musst du im Antijagdtraining beachten.

Im Klartext...

sucht dein Hund mit "tiefer Nase" den gesamten Waldboden nach einer interessanten Fährte ab, steht ihm nicht der Sinn nach seinem Lieblingsleckerlie und schon gar nicht nach Streicheleinheiten.

Zur Praxis...

Effektives Anti-Jagdtraining fängt mit Management-Maßnahmen an. 

 Führe deinen Hund am Geschirr und Schleppleine, um unkontrolliertes Jagen zunächst zu verhindern. 

 Das gewünschte Alternativverhalten muss zur Motivation des Hundes passen. 

Gestalte eure Spaziergänge interessanter, indem du kleine Suchaufgaben einbaust.

Wenn du ein Dummy am Wegesrand zunächst sichtig platzierst, wird dein Hund schnell lernen, dass Interessantes in deiner Nähe zu finden ist. 

Diese Übung verbessert die Impulskontrolle, wenn dein Hund kurz abwarten muss, bevor du ihn zum Dummy schickst.

Wenn dein Hund Wild erblickt und er mit der Leine gesichert ist, wird er sich irgendwann abwenden und sich nach dir umsehen. Dieser Augenblick ist Gold wert!!! und sollte großzügig belohnt werden. 

Wenn du mit der Reizangel trainieren möchtest, solltest du darauf achten:

- nur auf weichem Untergrund benutzen

- dein Hund sollte aufgewärmt sein

- in der Wachstumsphase nicht geeignet

Mit der Reizangel kannst du kontrolliert das Fixieren, Beschleichen, Hetzen und Festhalten trainieren. 

Dabei gilt: je größer die Entfernung und je geringer die Bewegung des "Beutetiers" ist, desto kleiner ist der Reiz.