Blog

von Bettina Rehahn 19 Jan., 2021
Der ein oder andere wird das sicher kennen; gerade war unser Hund noch neben uns oder zumindest in unmittelbarer Nähe, eine gewisse Gelassenheit ausstrahlend und dann, scheinbar von einem zum anderen Moment, ist er weg. Regelrecht vom rechten Weg abgekommen folgt er wie ferngesteuert einer Geruchsspur, die so plötzlich in seine Nase gelangt sein muss, dass wir kaum eine Chance hatten, zu reagieren. Jetzt hilft meistens auch kein Rufen mehr, auch der Gebrauch der Hundepfeife bringt nichts. Manche Hunde verschwinden im Kaninchenbau, andere wälzen sich in Aas oder fressen irgendetwas auf. Dieses Verhalten ist intrinsisch motiviert, d.h., es bedarf keiner Belohnung von Außen und Fressen dient dem Überleben. Das dabei auch Giftiges aufgenommen wird, macht es noch dramatischer. Ich kenne das auch von meinem eigenen Hund, der Labrador (zumindest meine) ist kulinarisch breit aufgestellt und überdeckt den eigenen Körpergeruch gerne mit dem Aroma von totem Fisch.
von Bettina Rehahn 05 Jan., 2021
Das richtige Training und die geeignete Methode zu finden oder den guten Plan zu haben, mit dem man ein gewünschtes Ziel erreicht, ist manchmal gar nicht so einfach. Es mangelt auch nicht an guten Ratschlägen und ungefragten Tipps aus dem Bekanntenkreis. Das Internet schließt dann die noch vorhandenen Wissenslücken. Ich habe dir hier die häufigsten Trainingsfehler und wie du sie vermeiden kannst zusammengestellt. Denn nicht jede Methode ist für jedes Mensch-Hund-Team geeignet.
von Bettina Rehahn 22 Dez., 2020
Damit ein Hund ein erwünschtes Verhalten häufiger zeigt, ob spontan oder auf ein bestimmtes Signal, muss ich im Training dieses Verhalten positiv verstärken, dass heißt den Hund zeitnah dafür loben, ihn belohnen. Meistens wird mit Futter belohnt, da man davon ausgehen kann, dass Futter als primärer Verstärker gerne genommen wird, es einfach in der Handhabung ist und in vielen Varianten zur Verfügung steht. Futter belohnt, ohne dass dies vorher geübt werden muss. Es wird also ein Verhalten mit einer für den Hund positiven Konsequenz verknüpft. Dabei ist ist die zeitliche Toleranz der Verknüpfung kurz, ca. 0,8 bis 2 Sekunden. Die Futtergabe setzt also eine gewisse körperliche Nähe zum Hund voraus, wenn man nicht möchte, dass der Hund Futter vom Boden aufnimmt. Der Klicker ist ein s ekundärer Verstärker, und für den Hund ist das Klickgeräusch – und nur darum geht es – zunächst ein neutraler Reiz, dass heißt, ein Reiz, der weder positiv noch negativ assoziiert wird. Damit der Hund mit dem Geräusch etwas Positives verbindet, verknüpft man das Geräusch mit Futter. Mit dem Klicker, auch Marker genannt, kann ich nun positives Verhalten durch Klicken markieren und damit die zeitliche Distanz zwischen Marker und Belohnung überbrücken. Mit dem Klicker lassen sich besonders gute Erfolge im Training erzielen, wenn es darum geht, Feinheiten im Verhalten heraus zu arbeiten, z. B. wenn eine gewünschte Position des Hundes eingeübt werden soll wie das korrekte Vorsitzen oder die Grundposition. Möchte man seinem Hund den ein oder anderen Trick beibringen, ist auch hier der Klicker zu empfehlen. Spontan gezeigtes Verhalten kann damit markiert und eingefangen werden , z. B. der spontane Blickkontakt zum Besitzer. Auch bei Übungen zur Impulskontrolle ist der Klicker sehr gut einzusetzen. Da hierbei das "Nichthandeln" des Hundes markiert wird, ist eine Unterstützung durch einen Trainer zu empfehlen. Auch bei der Ausbildung von Assistenzhunden kommt der Klicker zum Einsatz. Da der Klicker nicht sehr laut ist und vom Hund nur bis zu einer gewissen Entfernung wahrgenommen werden kann, ist er beim Training auf große Distanzen nicht geeignet. Auch bei unerwünschten Verhaltensweisen, die eine Verhaltenskorrektur notwendig werden lassen, reicht das Klickertraining nicht aus. Hier bedarf es je nach Problematik ein geeignetes Maßnahmenpaket, um eine positive Veränderung zu erreichen. Stichpunktartig noch einmal das Wichtigste: - Training in reizarmer Umgebung beginnen - die Verknüpfung "Klick-Keks" zu Beginn ca. 20 Mal am Stück wiederholen - den Klicker nicht an das Ohr des Hundes halten - der Hund sollte den Klicker nur hören nicht sehen
von Bettina Rehahn 08 Dez., 2020
Einen Hund vom Welpen bis zum erwachsenen Hund zu erziehen, bringt die ein oder andere Herausforderung mit sich. Plötzlich treten Verhaltensweisen auf, die weder gewünscht noch vorhersehbar waren. Dazu kann übertriebenes Bellen, das scheinbare Ignorieren gegebener Kommandos oder Signale sein oder der Hund ist schwierig im Umgang mit Artgenossen. Vielen Problemen kannst du vorbeugend begegnen, gerade bei jungen Hunden, wenn du eine konsequente Hundeerziehung vertrittst. Bei manchen ist dieser Begriff negativ behaftet, da Konsequenz mit Strenge und/oder mit Einschränkungen an Freiraum verbunden wird. Tatsächlich ist damit aber gemeint, Hunden eine Verlässlichkeit zu vermitteln. Das bedeutet nicht nur, dass Signale immer für ein bestimmtes Verhalten stehen und du auf die korrekte Ausführung Wert legst, sondern auch, dass getroffene Entscheidungen nicht willkürlich umgeworfen werden. Dazu zählt z.B., ob dein Hund auf das Sofa darf oder nicht. Damit machst du dir und deinem Hund das Training leichter. Dein Hund lernt schneller, da er ja nur eine Variante für ein gewünschtes Verhalten kennt. Dein Hund wird auch schneller stubenrein, wenn du ihn konsequent immer nach dem Fressen, Spielen und Schlafen nach draußen bringst, damit er sich dort lösen kann.
von Bettina Rehahn 31 Okt., 2020
Es gibt viele Möglichkeiten, die Leinenführigkeit zu trainieren. "Stop-and-go", Bogen laufen, Geschwindigkeitswechsel um ein paar zu nennen. Trainingsziel ist, dass dein Hund das Ende der Leine sucht und dann nachgibt. Er kennt somit seinen Aktionsradius den er nutzen darf. Auch Richtungswechsel können mit in das Training aufgenommen werden. Diese müssen aber angekündigt werden. Ich möchte dir sagen, warum du unangekündigte Richtungswechsel von deinem Trainingsplan streichen solltest. Wenn du deinen Hund an der Leine führst, schränkst du nicht nur seine Bewegungsfreiheit ein sondern es verringert sich auch die Distanz zu dir. Das bedeutet, dass du deinem Hund im Training vermitteln möchtest, dass es sich lohnt und angenehm ist, neben dir zu laufen und er sich deiner Gehgeschwindigkeit anpassen soll. Stell dir folgende Szene vor: Der Hund kennt die Gehgeschwindigkeit seiner Bezugsperson noch nicht, d.h., er ist immer ein bisschen schneller. Um die Aufmerksamkeit des Hundes zu bekommen wechselt die Bezugsperson schlagartig die Richtung. Was passiert? Sobald die Leine zu Ende ist, bekommt der Hund einen unangenehmen oder je nach Wucht schmerzhaften Ruck. Was ist die Folge?
von Bettina Rehahn 05 Juli, 2020
Ich möchte dazu anregen, sich mit der Körpersprache unserer Hunde zu befassen. Diese gibt Aufschluss über die Befindlichkeit des Tieres und somit auch auf zu erwartende Reaktionen z.B. bei Hundebegegnungen. Immer in Bezug zur jeweiligen Situation können wir Veränderungen wahrnehmen, z.B. auf der Körperoberfläche des Hundes. Das gesträubte Rückenfell kennt wohl jeder aber auch eine veränderte Körperhaltung kann gut wahrgenommen werden. Ich möchte auf die Rutenbewegung und Rutenhaltung eingehen. Die Rute besteht aus Wirbeln, Bandscheiben und Muskeln. Die Wirbelsäule geht am Kreuzbein in die Rute über. Bei wachsender sympathischer Erregung spannen sich die Muskeln an, die Beweglichkeit der Wirbel untereinander nimmt ab. Um Rückschlüsse auf die emotionale Befindlichkeit ziehen zu können, ist es wichtig, zu beobachten, wie die Rute in unterschiedlichen Situationen getragen wird, wie weit sie seitlich ausschwingt, welche Frequenz das Wedeln zeigt und welche Rutenhaltung einer ausgeglichenen Stimmung entspricht. Die Rute kann oberhalb, unterhalb und auf der Rückenlinie des Hundes getragen werden. Sie kann angelegt, hängend, zur Seite gestellt oder geklemmt sein. Da sich unterhalb der Rutenbasis die Analregion befindet, die wichtige Funktionen im Sozialverhalten hat, legen Hunde in manchen Situationen ihre Rute an und bedecken somit diesen Bereich. Hier gelegene Duftdrüsen sind Elemente der chemischen Kommunikation und liefern Informationen z.B. über Geschlecht und Hormonstatus. Auch dienen die hier abgegebenen Düfte der Individualerkennung.
von Bettina Rehahn 22 Apr., 2019
Im Hundetraining bringen wir dem Hund bei, ein bestimmtes Verhalten auf ein bestimmtes Signal zu zeigen. Das Training soll unsere Hunde auf verschiedene Alltagssituationen vorbereiten, Beschäftigung und Auslastung bieten oder den Hund für spezielle Aufgaben schulen wie z. B. zum Blindenführhund, Jagdgebrauchshund oder Rettungshund. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein erwünschtes Verhalten zu bekommen. Eine davon ist, den Hund mithilfe eines Lockmittels in eine bestimmte Position zu führen. Ein Beispiel dafür wäre, wenn man mit einem Keks in der Hand den Hund in die Platzposition lockt. Liegt der Hund in der gewünschten Position, darf der Hund den Keks fressen. Eine andere Möglichkeit ist, ein spontan gezeigtes Verhalten einzufangen, indem es markiert und belohnt wird, während der Hund das Verhalten zeigt. Möchte ich z.B. dass der Hund mit der Nase die Handfläche berührt, kann bereits der Blick des Hundes zur Hand belohnt werden. Beim freien Formen kann ein bereits gezeigtes Verhalten intensiviert werden. Welche Möglichkeit gewählt wird, hängt u.a. vom Trainingsziel und dem Temperament des Hundes ab. Entscheidend für den Trainingserfolg ist aber immer, dass das erwünschte Verhalten markiert und belohnt wird. Das heißt in der Praxis, die Trainingsaufgaben so zu gestalten, dass der Hund viele Erfolgserlebnisse hat. Hunde lernen durch Erfolge. Lernen verändert Verhalten, Emotionen und Gedanken aufgrund neuer Informationen und Kompetenzen. Diese Herangehensweise trägt auch zu einer positiven Mensch/Hund-Beziehung bei.
Weitere Beiträge
Share by: